Kuersche
Ultimo lübeck 15.05.2012
Kuersche „You Can Use A Man With These Nerves“

(Peppermint Park/Edel)
Wozu den Mann noch länger mit Jack Johnson, Joe Jackson, Milow oder Phoenix vergleichen? Kuersche, seines Zeichens Singer-Songwriter aus Hannover, stellt mit seinem neuen Album einmal mehr unter Beweis, dass er das Metier des Drei-Minuten-Popsongs aus dem Effeff beherrscht. Gitarren, mal akustisch, mal knackig angezerrt, sind natürlich die Hauptinstrumente – logisch bei einem Musiker, der auch gern als Ein-Mann-Kapelle nur mit Gitarre auf die Bühne geht. Im Gegensatz dazu hat Kuersche seine zeitlos-schöne, bittersüße Musik auf „You Can Use A Man With These Nerves“ allerdings opulent arrangiert, mit Bass und Keyboards verfeinert, und Karsten Kniep sorgt fürs Schlagzeug. Hier passiert jeden Moment etwas Neues, aber mit unverkennbarer Stimme und grandiosen Melodien leitet Kuersche durch ein Album, das ebenso tanzbar wie verträumt ist, ebenso melancholisch wie optimistisch. Einzigartig. Manfred Upnmoor

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You Can Use A Man With These Nerves
(Peppermint Park / Edel, 2012, CD)

Rockszene-Hannover

Diesen Herren braucht man im Raum Hannover wohl niemandem mehr vorzustellen: Kuersche. Ohne Ü-Striche natürlich, was zumindest das Finden der eigenen Internetseite schon mal einfacher macht.

Kuersche sprudelte zusammen mit der Fury-Quelle 1995 auf die Bühnen dieser Welt und begeistert seitdem als One-Man-Wonder oder im Duett mit wahlweise Fury-Trommler Rainer Schumann oder Karsten „Commander“ Kniep sein Publikum. „You can use a man with these nerves“ ist das neunte Album des Hannoveraners. Der Titel, wahrscheinlich programmatisch, denn er hat einiges erlebt und gesehen, sowohl die Höhen, als auch die Tiefen.

Dennoch beginnt das Werk locker und poppig mit „Go On“, die passende Untermalung für erste warme April-Tage und ein offenes Auto. „Bill Gates“ ist einer der besten Songs des Albums, eine charmante Pop-Nummer mit einschmeichelndem Refrain, in dem Kuersche den Microsoft Mogul für´s Scheitern seiner Beziehung mitverantwortlich macht. In „I´m Leaving The World“ blitzt dann mal die dunkle Seite des Sängers auf. Insgesamt bleibt er aber dem seichten Popfahrwasser ohne größeren Tiefgang treu.

Die zehn Songs dieses Albums plätschern zwar ein wenig, hinterlassen aber alle eine schöne Grundstimmung. Ein bisschen Sommer, vielleicht ein chilliges Plätzchen mit ´nem Caipi unterm Sonnenschirm, so passt das prima. Positiv zu erwähnen ist ebenfalls, dass das Album angenehm instrumentiert ist und nicht schlimm aufgepumpt wurde.

Fazit: Rundes Ding eines guten deutschen Künstlers.

Rockszene-Bewertung: 7 / 10 Pkt.

Jan Hagerodt
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Kuersche – You Can Use A Man With These Nerves
26.04.2012 von Pynchon/ hififi

Der launische Herr auf dem Cover sieht tatsächlich – manischer Blick und ironisch in die Höhe gezogene linke Augenbraue – wie Will Ferrell aus. Aber hinter dem Pseudonym Kuersche verbirgt sich natürlich nicht der US-Brachialkomiker, sondern ein Singer-Songwriter aus Hannover, der auch schon seit über fünfzehn Jahren im Geschäft ist, gemeinsam mit Bob Geldorf, Nena und Fury in the Slaughterhouse tourte und allgemein immer wieder als das „One Man Band-Ereignis“ bezeichnet wird.

Dem leicht schrägen Coverfoto nach hätte ich wohl eher nerdigen Sarkasmus á la Adam Green als gefühlvollen Pop erwartet, aber „You Steal My Heart“ ist ein grundsolider, feiner Liebessong, der zum Schwärmen verführt. Beim sonnig-blumigen „I Feel Like You“ fühle ich mich in Dankbarkeit an den Song „I Feel Fine“ von Teenage Fanclub erinnert (mit einem leicht entrückten, weiblichen „la la la“ im Hintergrund), und da der so großartig ist, hat Kuersche auch schon nach wenigen Stücken meine Sympathien sicher. Auf „Nothing Else Makes Sense“ klingen meiner Meinung nach ein wenig die Briten von Elbow durch, ebenfalls eine feine Reminiszenz, auch wenn sowas ja immer sehr subjektive Höreindrücke sind. Prima auch, dass sich Kuersche, abgesehen davon, dass er auf Englisch singt, so gar nicht nach deutschem Singer-Songwriter anhört, denn da spielt ja oft eine wehleidige Heulsusen-Besudelung mit rein, die hier zum Glück fehlt.
Stattdessen: prima Stücke, tolle Melodien, ausdrucksstarker Sänger und für mich, der ich tatsächlich in all den Jahren noch nichts von Kuersche gehört habe, eine echte Entdeckung – unbedingte Empfehlung!

http://www.hififi.de
http://www.hififi.de/php/include.php?path=content/articles.php&contentid=1900
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http://anders-musik.de/rezensionen/cds/kuersche-you-can-use-a-man-with-these-nerves

Der Mann mit dem irren Blick, was hab ich mich auf dieses Album gefreut – Kuersche eine Musiklegende und was für eine! Wer meint, er kennt Musik, muss ihn kennen, ist mal was anderes als der DSDS-Mist. Das ist definitiv Kunst und was für welche.
CD in den Player eingeworfen und schon geht es los, bei Song 1 denkt man sich direkt: „Hui Sonne satt, Blumenfeld und ich lauf drüber”, und die gute Laune ist da.
Kuersche versteht sich darauf mit seinen Songs eine Atmosphäre zu schaffen, die einen irgendwie fehlt, wenn der letzte Song gelaufen ist. Die Songs bringen einfach gute Laune, ich weiß nicht wieso, aber sie geben etwas von der Musikverliebtheit des Künstlers ab und das in Mengen.
Genug geschwärmt, kommen wir mal zu den harten Fakten. Der Sound ist klar aber nicht ruhig, der Gesang passt wunderbar ins Bild und irgendwie wirkt alles abgestimmt, kein Song reißt einen aus der Stimmung, die beim Hören auftritt, im Gegenteil sie nehmen einen mit, nur wohin weiß ich noch nicht.
Ein Songname passt da ganz gut: „Leaving the World“: so unfair fühlt man sich beim Hören. Okay, ich gerate ins Schwärmen aber es ist halt einfach so. Ich habe selten so gute Musik gehört und noch seltener merkt man einfach, dass der Künstler für die Musik lebt und so gut wie nie wird das bei einer CD mitgegeben.
Daher mein Fazit:
Leute, das solltet ihr nicht verpassen, denn das hier ist Musik. Zwar jetzt nicht unbedingt für den Hardcore Metaller oder Grufti, aber Musik, die es wert ist zu hören.
Info:
Kuersche – You can use a man with these Nerves
Grene –
Lable: Peppermint Park/edel

Punkte: 9 von 10

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Crazywire kritik you can use a man with these nerves
http://www.crazewire.de/rezensionen/kuersche/you-can-use-a-man-with-these-ne%3E%20rves/3011/

Kuersche ist die selbsternannte One-Man-Band aus Hannover. So richtig weit gebracht hat ihn dieser Slogan zwar noch nicht, für ein paar Achtungserfolge hat es aber immerhin schon mal gereicht. So konnte sein 2008er Album „Oxygen Overdose“ ein paar ziemlich gute Kritiken einheimsen, und dass, obwohl es vor allem mittelfristig nicht so recht zu überzeugen wusste. Außer dem kleinen Sommerhit „Wilson“ blieb keiner der Songs in Erinnerung.
Nun startet Kuersche einen neuen Angriff. Mit seinem neuen Album „You Can Use A Man With These Nerves“ bewegt er sich dabei wieder in ziemlich poppigen Gefilden – und somit ziemlich nah an „Oxygen Overdose“. Für meinen Geschmack sogar ein bisschen zu nah. Wie bereits bei seinem letzten Album hat der sympathische Musiker fast alle Instrumente selbst eingespielt. Lediglich das Schlagzeug wurde wieder von Kommander Kniep eingespielt.
Natürlich sind auch wieder ein paar richtig gute Songs („Steal My Heart“ „I Feel Like You“) auf „You Can Use A Man With These Nerves“ enthalten. Doch auf Gesamtlänge reicht es wieder nicht für den großen Wurf. Die Produktion klingt zu steril, die Stücke, gerade zum Ende hin, zu belanglos. Schade eigentlich, denn prinzipiell würde man Kuersche endlich ein bisschen mehr Erfolg und Aufmerksamkeit gönnen. Im Vergleich zu all den anderen „belanglosen“ Popalben, die Woche für Woche erscheinen, ist dieses hier wenigstens authentisch.

Plattentitel:
You Can Use A Man With These Nerves

Label:
Peppermint Park

VÖ:
bereits erschienen

Punkte:
6.0 von 10
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Monday, 26. march 2012 1 26 /03 /März /2012 17:09
– veröffentlicht in: Popmusik
Kuersche – You Can Use A Man With Theses Nerves

Aus einer schwankenden Wortkombüse auf dem Ozean der Buchstabensuppe!
Alan Lomax

Einmal in Gang gesetzt, ist er ewig in Bewegung! Kuersche ist das Perpetuum Mobile des deutschen Pops! Bei allen denkbaren Begrifflichkeiten für die Erklärung des Musikers wird es schwerer die richtigen zu finden. Denn die „One-Man-Band“ macht auch Musik für positiv belegte Adjektive. Diese alle nochmal zu verwenden ist mühsam und man kann sie ja auch unter www.kuersche.de/presse markieren und nachzählen.

Ich könnte mir wohl eine gewisse historische Objektivität über Kuersche anmaßen und mir wiedermal erlauben über tiefste Gefühle zu reden, da es sich ja hier um Popmusik handelt und um einen langen Weggefährten. Aber diese emotionale Selbstbedienung verblendet etwas und distanziert journalistisch Metablog-Mäßig! Denn schließlich muss ja wohl auch mal nachfragen werden, warum der sympathische Sänger und talentierte Musiker nicht endlich an den Spitzen unserer Albumcharts zu finden ist?

Walter Grasskamp hat in seinem Buch „Konsumglück“ , die Bezeichnung „Esperanto von Emotionen“ geprägt. Satirisch meint er damit auch die „Nick Hornby-Idee“ von Männern deren Unvermögen es ist Gefühle zu beschreiben, ohne schließlich doch ein Musikstück anzuführen. Ein ewiges Drama bei Plattenbesprechungen, insbesondere wenn es sich um den exzessiven Konsum der eigenen Lebensbilder handelt. Daher fehlen auch die eigentlich längst eingefügten 5 Absätze…

Bei allen historischen Belegen, grandiosen Liveauftritten und der Verwendung aller positiv belegter Adjektive die im Rahmen der Verwendung für Musiker stehen, muss doch wohl eines zur aktuellen Platte erwähnt werden: Es ist Popmusik und sie dient als reinste Form der Unterhaltung!

Kuersche singt größtenteils Liebeslieder und sind wir doch auch diesbezüglich mal ehrlich: Liebesliedern gelingt es am noch am ehesten, uns an was Schönes denken zu lassen. Ebenfalls nach Nick Hornby, müsste instrumentale Musik noch ehrlicher sein. Der Song „Beat Blender“ ist es, also ehrlich, und bestätigt dem konzentrierten Zuhörer die Aufnahmemethoden, die manchmal zu gewollt analog geflüchtet aus dem digitalen Dschungel des Midistudiosounds klingen. Ein Song wegen und nicht für „Bill Gates“ und die Europa League Hymne „Go On“ für unseren gemeinsamen Lieblingsverein Hannover 96 runden das gesamte Bild der Platte ab.

„Vielleicht können nur Songwriter ungefähr ermessen, wie Jesus sich an einem miesen Tag gefühlt hat.“, sagte auch eben der Nick Hornby einmal (hier heute zum dritten Mal), zeitgleich kam er aber auch auf die Idee, dass Musik als die reine Form der Kunst den Text immer als Ballast mit sich herumschleppe und dadurch verunreinigt, sozusagen hybrid werde, gleichermaßen «göttlich inspiriert und menschlich unzulänglich».